Tag 1 - Gefährliche Landung
Start: Lukla (2,807 m), Ziel: Phakding (2,633 m), Länge: 7 km, Dauer: 4 Stunden
Von Kathmandu gelangt man in ca. 40 Minuten mit einer kleinen Propellermaschine nach Lukla (2.840 m) und landet auf einem der bekanntesten Flugplätze der Welt. Aufgrund seiner Lage in den Bergen ist sein Rollfeld nur 600 Meter lang und leicht ansteigend. Dadurch verlieren die Maschinen bei der Landung schneller an Geschwindigkeit bzw. können schneller abheben. Der Flughafen gilt als einer der gefährlichsten auf der Welt.
Lukla ist der Ausgangspunkt für die meisten Trekking-Reisenden und Gipfelaspiranten in der Khumbu-Region. Hier werden die Yaks beladen, Träger werden organisiert, die letzten Einkäufe getätigt und die Tour kann beginnen. Auf der ersten Tag auf dem Weg zum Everest Basecamp geht es nach Phakding. Das Dorf liegt auf einer geringeren Höhe als Lukla, so dass man sich langsam der ungewohnten Höhe anpassen kann.
Für diese Strecke benötigt man ca. 3 Stunden. Durch Rhododendron- und Magnolienwälder und vorbei an vielen kleineren Ortschaften und Lodges gelangt man nach Phakding (2.600 m), wo man schnell Kontakt zur einheimischen Bevölkerung bekommt.
Tag 2 - Aller Anfang ist schwer
Start: Phakding (2,633m), Ziel: Namche Bazar (3,440 m), Länge: 10 km, Dauer: 5 Stunden
Der Weg von Phakding nach Namche Bazar fordert zum ersten Mal die Kondition.
Nach 2 bis 3 Stunden erreicht man die Grenze des Everest National Park. Für den Everest National Park ist eine Genehmigung notwendig, das bereits in Kathmandu zu besorgen ist. Militärposten am Eingang des Nationalparks kontrollieren das Permit beim Betreten, aber auch beim Verlassen des Nationalparks. Das Dokument daher bitte aufbewahren.
Kurz darauf kommt man zum Everest-Guest-House, einer Lodge in der man eine Pause machen sollte, da es die letzte Lodge vor Namche Bazaar ist. Kurz darauf erreicht man an die Hillary-Bridge, die exponierteste von mehreren Stahlseilbrücken, die man überqueren muss. Danach beginnt ein steiler Anstieg, den man langsam angehen sollte. Je höher man steigt, desto mehr Eisriesen kommen ins Blickfeld, wie z.B. auch der Thamserku (6.623 m).
Ganz plötzlich steht man dann nach einiger Zeit den ersten Häusern von Namche Bazar (3.440 m). Der Ort liegt geschützt in einem Kessel, wo sich die Gebäude terrassenförmig den Hang hochziehen. Mit seinen bunten Dächern und dem Treiben in den Gassen macht der Ort einen freundlichen Eindruck und bietet sich für einen zusätzlichen Ruhetag an.
Tag 3 - Khumjung und heißer Tee
Start: Namche Bazaar (3,440 m), Ziel: Tengboche (3,843 m), Länge: 8 km, Dauer: 4 Stunden
Von Namche Bazaar (3.400 m) geht es nun tiefer hinein in das Khumbutal nach Tengboche, der bekannten Klosterstadt der Region. Zunächst erreicht man das Khumjung, die inoffizielle Hauptstadt des Sherpavolkes.
Das Dorf liegt auf dem Weg vieler Wander, die diese Region besuchen, daher gibt es viele Unterkünfte und Geschäfte, in denen es alles zu kaufen gibt, was zum Trekking benötigt wird. Neben einer Bank, einem Postamt und einer Zahnklinik findet man hier auch mehrere Internetcafés. Auch das Verwaltungszentrum der Khumbu Region und des Sagarmatha Nationalparks befindet sich hier. Der Ort besitzt auch eine kurze Landebahn, die aber hauptsächlich bei medizinischen Notfällen genutzt wird.
Sofern man nicht im Trubel dieser Ortschaft verloren geht, wandert man in 2 Stunden Tengboche, dem religiösen Zentrum der Khumbu-Region. Dort findet man das buddhistische Kloster mit dem größten Tempel in der Region. Es wurde 1923 erbaut und nach einem Brand 1989, der große Zerstörung anrichtete, wieder neu aufgebaut.
Man kann an der täglichen Klosterzeremonie der Mönche teilnehmen. Nach dem Beten der Mönche verteilt jemand heißen Tee. Wenig später beginnt ein Mönch in ein Horn zu blasen, woraufhin mehrere Mönche mit verschiedenen Instrumenten anfangen zu spielen. Für Fremde ist das ganze Geschehen zwar schwer einzuordnen, aber dennoch spannend beizuwohnen.
Tag 4 - Oberhalb der Baumgrenze
Start: Tengboche (3,843 m), Ziel: Pheriche (4,238 m), Länge: 10 km, Dauer: 5 Stunden
Von Tengboche läuft man parallel zum Imja-Khala-Fluß in Richtung Pangboche. Zwar könnte man hier nach einer kurzen Pause gleich weiter nach Pheriche laufen, allerdings lohnt sich der Besuch des Klosters im oberen Teil von Ortschaft. Es ist das älteste Kloster im Tal und sehr gut erhalten. Das Kloster wird immer nur von einem Mönch betreut, der diese Aufgabe für ein Jahr wahrnimmt und dann an einen anderen Mönch weitergibt.
Ab Pangboche geht es nun stetig aufwärts bis nach Pheriche. Die Landschaft verändert sich auf diesem Weg zunehmend. Die Vegetation wird immer weniger und die Temperaturen fallen mit steigender Höhe. Nachdem der höchste Punkt von rund 4280 Meter erreicht ist, geht es noch einmal etwas abwärts bis nach Pheriche.
Das Dorf ist eher bescheiden und hat nicht viel an Einkaufsmöglichkeiten zu bieten, allerdings gibt es hier noch einmal eine Krankenstation, wo man noch einmal medizinische Versorgung bekommen kann. Zudem liegt Pheriche landschaftlich sehr schön an einem Fluss und rundumherum erheben sich viele 6000er Gipfel.
Tag 5 - Geister und Dämonen
Start: Pheriche (4,238 m), Ziel: Lobuche (4,930 m), Länge: 8 km, Dauer: 4 Stunden
Von Pheriche geht es zunächst hoch auf einen Bergrücken. Der Hang wird fast immer auf gleicher Höhe bleibend gequert. Man gelangt nach Tughla (4620 m), wo man noch einmal eine kleine Getränkepause einlegen kann. Denn nun geht es steil bergauf in Richtung Khumbugletscher.
Nach dem ersten harten Anstieg stößt man auch auf Tor-Chorten oder „Khagan Chorten“ (Khanggani = Tür), bei denen der Unterbau als Durchgang dient. Hier soll der Durchschreitende von begleitenden bösen Geistern und Dämonen gereinigt werden. Diese wurden für Opfer des Everest errichtet. Unter anderem findet sich hier auch eine Gedenkstätte für den Amerikaner Scott Fischer, der bei dem tragischen Unglück im Mai 1996 uns Leben kam. Kurz darauf erreicht mit letzter Anstrengung einen kleinen Pass. Nach dem Pass geht es wieder etwas gemächlicher, aber immer leicht ansteigend weiter, bis man schließlich in einer Höhe von 4.930 Metern Lobuche erreicht.
Tag 6 - Khumbugletscher
Start: Lobuche (4,930 m), Ziel: Gorak Shep (5,171 m), Länge: 4 km, Dauer: 3 Stunden
Der Weg von Lobuche nach Gorak Shep steigt gleichmäßig aber stetig an. Allerdings macht sich die dünne Luft nun immer mehr bemerkbar und man wird deutlich langsamer. Nach ca. 2-3 Stunden erreicht man Gorak Shep (5.164 m). Der Weg führt immer am Rande des Khumbugletschers vorbei. Anfangs bemerkt man den Gletscher nicht, da er völlig mit Geröll überdeckt ist. Aber je weiter man geht, desto mehr Eis kommt zum Vorschein.
Gorak Shep ist die letzte dauerhaft bewohnte Siedlung vor dem Mount Everest, die nach den in der Region bekannten Gorak Hühnern benannt ist. Die Ortschaft besteht nur aus wenigen einfachen Lodges und dient aufgrund seiner Lage natürlich als Ausgangspunkt für das Everest Base Camp und für den Kala Patthar, den bekannten Aussichtsgipfel auf das Everest Massiv.
Tag 7 - Everest in Sicht
Start: Gorak Shep (5,171 m), Ziel: Khala Patthar (5,545 m) Länge: 10 km, Dauer: 5 Stunden
Von Gorak Shep kann der 5.545 m hohe Khala Patthar bestiegen werden. Die Bezeichnung Khala Patthar bedeutet auf Deutsch „Schwarzer Stein“. Dieser ist wegen seiner geringen Höhe in Nepal nicht offiziell als Berg klassifiziert, da er genau genommen nur ein Vorgipfel des benachbarten Pumori (7.167 m) ist. Er ist aber eines der beliebtesten Trekkingziele bei vielen Besuchern und Agenturen. Der Aufstieg von Gorak Shep dauert in etwa 2 Stunden.
Zwischendurch gibt es immer wieder flache Erholungsphasen, meist geht es aber steil bergauf. Die Tour hält sich mit bescheidenen 400 Höhenmetern in Grenzen, jedoch man merkt bei jedem Schritt, dass man sich nun auf mehr als 5000 Metern bewegt. Am Ziel angekommen hat man von der Kuppe des Khala Patthar eine hervorragende Aussicht auf die Westseite des Mount Everest, hinein die Nordwand sowie auf den Westgrat.
Tag 8 - Im Basislager
Start: Gorak Shep (5,171 m), Ziel: Everest Base Camp (5,400 m), Länge: 4 km, Dauer: 4 Stunden
Am letzten Tag geht es zunächst entlang des Gletscherflusses des Khumbu-Gletschers zum Everest Base Camp. Das Basislager liegt auf fast 5400 Metern und ist der Ausgangspunkt für die Besteigung des Mount Everest über die Südroute.
Das berühmteste Basislager der Welt liegt ca. 2 Stunden von Gorak Shep entfernt. Der Weg dorthin ist nicht steil, aber anstrengend. In einem ständigen auf und ab geht es über die vielen Seitenmoränen vorbei am Khumbu-Gletscher in Richtung Talschluss.
Unterwegs findet man immer wieder weitere Gedenkstätten für die Opfer der Everest-Katastrophe von 1996. Für Rob Hall, Andy Harris u.a. wurden wieder Chorten errichtet. Um sie zu sehen, ist jedoch ein kleiner Abstecher von ca. 15 Minuten bergauf notwendig. Wenn man noch einige Minuten dranhängt findet man noch viele weitere Gedenkstätten über den Hang verteilt.
Auf dem Weg zum Basecamp kann man schon bald die bunten Zelte in der Ferne sehen. Sobald man von der Seitenmoräne abwärts auf den eigentlichen Gletscher absteigt, steht man dann auch schließlich vor den ersten Zelten und es zeigt sich ein riesiger Campingplatz auf knapp 5400 Metern Höhe. Die meisten Expeditionen, die regelmäßig hier in der Hauptsaison vor Ort sind, haben ihr Areal mit einer Art Zaun abgetrennt. Viele haben ihre eigenen kleinen Stupas errichtet, die mit bunten Gebetsfahnen geschmückt sind.